Abgasskandal vor Gericht  VW könnte Anleger zu spät informiert haben

Abgasskandal vor Gericht  VW könnte Anleger zu spät informiert haben

Der Dieselskandal könnte für VW noch viel teurer werden als bisher: Anleger klagen auf eine Milliardenentschädigung. Dabei geht es um einen ganz konkreten Tag.

Im milliardenschweren Musterverfahren von VW-Anlegern schließen die Richter nicht aus, dass Volkswagen den Kapitalmarkt im Abgas-Skandal zu spät informiert haben könnte. Im Fall des VW-Geständnisses gegenüber den US-Behörden, Dieselmotoren manipuliert zu haben, könne die Voraussetzung der Kursrelevanz erfüllt sein, sagt der Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Braunschweig, Christian Jäde.

Er entscheidet über die Forderung der Anleger: Der Vorsitzende Richter Christian Jäde leitet das Verfahren. (Quelle: Swen Pförtner/dpa)

Warnung erst lange nach Eingeständnis

Das Eingeständnis fiel auf den 19. August 2015, VW informierte seine Anleger damals aber erst etwa einen Monat später am 22. September 2015 per Ad-hoc-Nachricht. Es geht um eine vorläufige Einschätzung des Gerichts. "Als unzulässig würden wir das Feststellungsziel jedenfalls nicht ansehen", sagt Jäde.

Prozess in Braunschweig: Klägeranwalt Andreas W. Tilp fordert Schadenersatz in Milliardenhöhe von Volkswagen. (Quelle: Swen Pförtner/dpa)

Nach dem Bekanntwerden der Abgas-Affäre hatten die Vorzugsaktien des Unternehmens zwischenzeitlich fast die Hälfte ihres Werts verloren, die Anleger erlitten teils massive Verluste. Insgesamt machen Kläger Forderungen von fast neun Milliarden Euro geltend. Im Musterverfahren selbst liegt der Streitwert bisher bei knapp vier Milliarden Euro.

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Karl Schulz

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