Nvidia will mit seinen neuen Maxwell-Chips für mehr Tempo sorgen und den Notebook-Akku schonen.Wer mit einem Notebook aktuelle Titel wie The Elder Scrolls Online zocken will, braucht ein Modell mit viel Dampf. Dazu gehört neben einem potentenProzessorvor allem ein leistungsstarker Grafikchip. Nvidia will mit seinen nagelneuen Maxwell-Bildmachern Geforce GTX 980M und Geforce GTX 970M ordentlich Leistung bereitstellen und dabei sogar die Akku-Laufzeit von Notebooks erhöhen.GTX 980M: Das neue Top-ModellSowohl GTX 980M als auch GTX 970M sind zwei Oberklasse-Modelle, die wohl nur in Notebooks jenseits der 1.000-Euro-Grenze zum Einsatz kommen. Das Top-Modell GTX 980M treiben satte 1.536 Cuda-Recheneinheiten an, die mit einerTaktfrequenzvon 1.038 Megahertz arbeiten. Der Datenaustausch zwischenGrafikprozessorund -speicher (je nach Notebook-Modell maximal 4 Gigabyte) erfolgt über ein großes Interface mit 256 Leitungen, der Speicher selbst taktet mit 2.500 Megahertz.GTX 970M: Die abgespeckte VarianteDas kleinere Modell GTX 970M hat mit 1.280 Cuda-Prozessoren etwas weniger Rechenwerke. Auch der Takt liegt mit 924 Megahertz unter dem des GTX 980M. Das Speicherinterface verfügt über lediglich 192 Leitungen, der Takt des GDDR5-Grafikspeichers (je nach Notebook-Modell maximal 3 Gigabyte) ist mit 2.500 Megahertz aber identisch mit dem des GTX 980M.Geforce GTX 980M/970M/965M im Detail10 BilderNvidias Maxwell-Chips ansehenNotebook-GPU auf PC-Niveau?Dass ein kleiner Notebook-Grafikprozessor (GPU) nicht die gleiche Leistung einer großen PC-Grafikkarte derselben Baureihe bringt, wissen Zocker. Die Abweichungen waren in der Vergangenheit teils enorm: So erreichte eine Laptop-GPU des Typs Geforce GTX 480M (Fermi) gerade einmal 40 Prozent des Tempos einer mit dem Geforce GTX 480 bestückten PC-Grafikkarte. Etwas besser sah es bei der 6er-Reihe (Kepler) aus: Der GTX-680M-Chip von Geforce brachte etwa 60 Prozent der Leistung einer PC-Grafikkarte mit GTX-680-Grafikeinheit. Mit der neuen Baureihe sollen die Differenzen weiter schrumpfen. Ein Notebook mit Geforce GTX 980M soll laut Nvidia etwa 80 Prozent der Leistung bringen, die ein vergleichbar ausgestatteter PC mit einer Geforce-GTX-980-Grafikkarte erreicht.Grafikkarten-Test: Ergebnisse im Detail40 GrafikkartenZu den TestergebnissenBattery BoostAber was nutzt die Power, wenn diese nur mit angestöpseltenNetzteilzur Verfügung steht? Notebook-Besitzer kennen das: Im Akku-Betrieb lässt die Leistung spürbar nach. Aber warum? Über díe Batterie stehen dem Gerät lediglich 100 Watt Leistung zur Verfügung, bei Netzbetrieb sind es 230 Watt. Um den Energiespeicher zu schonen, laufen ohne Netzanschluss zudem unter anderem Prozessor, Grafikchip undGrafikspeichermit deutlich verringerter Taktfrequenz. Die Folge: Das Tempo knickt ein, an ein flüssiges Spiel im Full-HD-Modus mit vielen Details ist dann nicht zu denken. Dank der Battery Boost-Technik sollen nun auch aktuelle Titel in hoher Auflösung im Akku-Betrieb ruckelfrei spielbar sein. Beispiel League of Legends: Das Action-MOBA soll mit etwa 85 Bildern pro Sekunde über den Schirm rasen, die Spielzeit im Akku-Betrieb beträgt dabei laut Hersteller 130 Minuten. Das Rennspiel Grid 2 will Nvidia mit bis zu 150 Bildern pro Sekunde aufs Display schicken und dabei 102 Minuten Spielzeit sicherstellen. Reine Theorie? Laut Nvidia hat man diese Werte mit dem Notebook MSI GT72 ermittelt, in dem eine Geforce GTX 980M steckt.Alle getesteten Prozessoren im Detail58 CPUsVideoschnitt, Spiele & Co.: Welche CPU rechnet am besten?Bildqualität rauf?Nvidia will aber nicht nur an der Temposchraube drehen auch die Bildqualität soll von den neuen Maxwell-Chips profitieren. Dafür sorgen laut Hersteller Techniken wie Dynamic Super Resolution (DSR), Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing (MFAA) und Voxel Global Illumination (VXGI). Doch was steckt eigentlich hinter den kryptischen Begriffen? COMPUTER BILD klärt in nachfolgender Übersicht auf.DSR, MFAA und VXGI erklärtDynamic Super Resolution (DSR)Mehr Bildschärfe will Nvidia per Dynamic Super Resolution (DSR) erreichen. Damit rendern Maxwell-Chips Spiele beispielsweise in 4K-Auflösung mit 3.840x2.160 Bildpunkten und skalieren sie anschließend per 13-fachem Gauss-Filter auf die native Auflösung des Notebook-Displays, etwa auf Full-HD (1.920x1.080 Bildpunkte), herunter. Nvidia verspricht mit DSR eine knackscharfe Wiedergabe von Spielen.Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing (MFAA)Hässliche Treppenstufen an Kanten von Objekten in Spiele vermeidet seit Jahren die Technik Antialiasing. Die zerrt jedoch an der Leistung des Grafikchips. Insbesondere dann, wenn der Grafikprozessor Bildpunkt für Bildpunkt neu berechnen muss. Mit Multi-Frame Sampled Antialiasing (MFAA) variieren Maxwell-Chips die Anti-Aliasing-Berechnungen quer durch einzelne Bildpunkte oder gar durch mehrere Pixel. Danach erzeugt ein Synthesefilter die bestmögliche Bildqualität. Vorteil: Laut Nvidia arbeitet dieses Verfahren schneller und effektiver als herkömmliches Antialiasing. Der Grafikchip hat so mehr Ressourcen für andere Berechnungen.Voxel Global Illumination (VXGI)Realistische Beleuchtungen und Reflexionen von oder auf Figuren und Objekten in Spielen ist nicht nur schwierig umzusetzen, sondern verlangt auch jede Menge Leistung vom Grafikchip. Damit soll dank Voxel Global Illumination (VXGI) Schluss sein. Nvidia will mit dieser Technik die exakte Darstellung indirekter Beleuchtung inklusive Lichtstreuungen, Spiegelungen und Reflexionen im Spiel sicherstellen.Erste Notebooks mit Geforce GTX 980M und 970MErste Notebooks mit den neuen Maxwell-Chips sollen in Kürze erhältlich sein: MSI bietet mit dem GT72 (mit GTX 980M) und dem GS60 (mit GTX 970M) zwei Modelle an, Gigabyte stellt mit dem Auros X7 eine SLI-Variante mit zwei GTX-970M-Prozessoren ins Regal. Außerdem kommen von Asus das GX51 und von Clevo das Modell P150 beide jeweils bestückt mit einem GTX 980M-Chip.