Mein PC, mein TV: Den Computer zum Fernseher machen

Mein PC, mein TV: Den Computer zum Fernseher machen

Was schätzen Sie, gehört zu den am häufigsten am Computer ausgeführten Tätigkeiten? Arbeiten? Ja, natürlich, das ist tatsächlich der Gewinner, weil weltweit kaum ein Beruf noch ohne Rechner auskommt. Aber schon an der zweiten Stelle liegt mittlerweile das Fernsehen – natürlich nicht nur in Form klassischer Sender, sondern auch über Streamingdienste, YouTube, DVDs etc. Und angesichts der Tatsache, dass wirklich alles, was man benötigt, um einen PC zur TV-Maschine zu machen, in der Summe erheblich günstiger ist als ein anständiger Fernseher, ist die Umwandlung vom Rechen- zum Freizeitknecht eine ziemlich verlockende Variante –, mit der man sogar dem alten Laptop noch frisches Leben einhauchen kann. Auf den folgenden Zeilen lesen Sie, wie die Sache angestellt werden kann.

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1. Der Rechner

Der vielleicht beste Punkt am «Projekt Fernseh-PC» ist, dass es dazu keine grossartigen Leistungen wie etwa zur Bild- oder Videobearbeitung oder zum Spielen benötigt. Die Basis, um auch mit hochauflösenden Bildern umgehen zu können, sollte ein Dualcore-Prozessor mit 2 GB Arbeitsspeicher sein – das stemmen auch günstigere Altgeräte und wenn nicht, kann man auch vergleichsweise einfach nachrüsten. Die Option, grössere, höher auflösende Bildschirme anzuschliessen, sollten sich vor allem Notebook-Besitzer dadurch offenhalten, dass sie auf einen HDMI-Anschluss achten – es geht aber auch ohne. Und besitzt der Rechner dann auch noch freie USB-Anschlüsse, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.

Was aber in jedem Fall dazugekauft werden muss, zumindest falls keine Breitbandinternetverbindung mit mindestens 6 Mbit/s vorhanden ist, ist eine TV-Karte. Die hat gleich zwei Vorteile:

Sie ermöglicht es, Antennen- bzw. Satelliten- oder Kabelsignale auf dem Rechner zu verarbeiten. Sie ist die ideale Ausgangsbasis, um eine Fernbedienung in das PC-TV-System zu integrieren.

Sie ermöglicht es, Antennen- bzw. Satelliten- oder Kabelsignale auf dem Rechner zu verarbeiten.

Sie ist die ideale Ausgangsbasis, um eine Fernbedienung in das PC-TV-System zu integrieren.

Besitzer klassischer Tower-PCs sollten tatsächlich auf die Kartenlösung setzen, sofern ihr Fernsehsignal nicht aus dem Internet kommt. Für Notebooks, die schon wegen des Platzbedarfs dafür keinen Raum mehr zur Verfügung haben, bietet sich die nachträgliche Ausstattung mit einem DVB-Stick an (-C für Kabel, -T für terrestrische Funksignale , -S für Satellitenempfang). Er wird einfach mit einem USB-Anschluss verbunden. Vor allem, wer auf Reisen gerne fernsehen möchte, ohne auf das Internet angewiesen zu sein, ist dabei natürlich mit der DVB-T-Lösung am besten bedient – auch weil diese Sticks preislich im sehr niedrigen, zweistelligen Frankenbereich rangieren und das Signal quasi überall in der Schweiz zu empfangen ist.

Wer sowieso die Platte tauschen muss, sollte gleich auf ein Solid State Drive setzen – schneller und vor allem viel robuster Quelle: fotolia.com/Daniel Krason $('.magnificPopup').magnificPopup({
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Prinzipiell kann es, sobald man die Karte bzw. den Stick angeschlossen hat, schon losgehen. Wer allerdings auch gerne Sendungen aufzeichnen möchte, sollte darauf achten, dass eine entsprechend grossvolumige (und leere) Festplatte verbaut ist. 500 GB sind eher das Minimum, 1 TB ist besser. Tipp: Wenn man sowieso eine neue Festplatte kaufen möchte/muss, sollte man statt auf Magnettechnik auf das wesentlich schnellere und weniger empfindliche Solid State Drive (SSD) setzen, das nach dem Prinzip eines grossen USB-Sticks arbeitet.

2. Die Software

Mit den bisher genannten Geräten kann man bereits fernsehen, denn zu den meisten TV-Karten bzw. Sticks gehört auch eine entsprechende Software. Sie führt einen Sendersuchlauf durch, wie man ihn auch von der Erstinbetriebnahme eines normalen Fernsehers kennt.

Als Nächstes sollte man  den VLC-Player auf den Rechner herunterladen. Denn der grosse Vorteil dieses beliebten Alleskönners ist, dass er mit der bei Weitem überwiegenden Anzahl aller Videoformate zurechtkommt und zudem auch Streams, DVDs etc. abspielen kann. Vor allem bei der Windows-eigenen Lösung (so überhaupt installiert) hapert es hier ziemlich häufig. Und: Für diesen Player gibt es die Möglichkeit, ihn durch die richtige Einstellung auch über entsprechende Apps per Handy oder Tablet fernzusteuern – also genau das Richtige, falls Sie dem PC einen grossen Bildschirm spendieren und aus komfortabler Distanz schauen möchten.

Bis hierhin kann man schon sehr viel anschauen. Allerdings gibt es natürlich auch noch die Option auf mehr. Namentlich sind das vor allem Streaminganbieter, darunter auch einige schweizerische , die nicht oder nur kompliziert in bestehende Player eingebunden werden können. Hier hat man nun zwei Möglichkeiten:

Entweder man geht einfach über den Browser auf die Webseite des Streaminganbieters und schaut im dort eingebundenen Player. Oder man lädt die jeweilige App herunter.

Entweder man geht einfach über den Browser auf die Webseite des Streaminganbieters und schaut im dort eingebundenen Player.

Oder man lädt die jeweilige App herunter.

Welches von beidem man macht, ist letzten Endes Geschmackssache. Vor allem aber wenn der Computer nun ein reines Medienabspielgerät sein soll, empfiehlt es sich, auf die App-gestützte Lösung zu setzen – schon weil man dann von Amazon Prime bis Netflix nur noch die jeweilige Windows-Kachel anklicken muss und sich so das Ganze eben sehr viel einfacher über eine Fernbedienun steuern lässt.

Als Nächstes bietet es sich vor allem für diejenigen, die hochmobil und notfalls auch ohne Internetverbindung Filmgenuss haben möchten, an, ihre bestehende Sammlung an DVD- und Blu-ray-Filmen zu rippen. Entweder direkt auf die Festplatte oder externe Speichermedien. Keine Sorge, diese Praxis ist in der Schweiz, und sofern man Besitzer des Originalmediums ist, legal. Allerdings mit einem kleinen Passus im Gesetz : Man darf die Dateiinhalte rippen, aber das Bereitstellen von Vorrichtungen (also Programmen) zur Umgehung etwaigen Kopierschutzes ist illegal. Aber Privatpersonen müssen keinen Ärger befürchten, wenn sie nur für den Eigengebrauch diese Schutzmassnahmen umgehen.

Pico-Beamer sorgen für ganz grossen Filmspass im Kleinformat und kosten mittlerweile wirklich nicht mehr die Welt Quelle: fotolia.com/Manuel Findeis $('.magnificPopup').magnificPopup({
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3. Tuning fürs System

Ein wenig besser geht doch immer, oder? Und insbesondere bei Notebooks mag vielleicht die interne Technik ausreichen, um es mit Streams und Co. aufzunehmen, aber bei den Ausgabegeräten, namentlich dem kleinen Bildschirm und den Lautsprechern, hapert es dann doch und das Fernsehvergnügen leidet.

Über den 3,5-Millimeter-Stecker, der zu den meisten Laptops gehört, lässt sich natürlich prinzipiell alles anschliessen, bis zu fetten Tower-Aktivboxen, die ihre eigene Stromversorgung benötigen. Doch so übertrieben muss es ja meist nicht einmal sein. Daher sollte man sich beim Elektronikhändler seiner Wahl nach kleinen Satellitensystemen mit zwei Lautsprechern umschauen, oder wahlweise nach einer sogenannten Soundbar – das ist eine Art «Riegel», der in einem Gehäuse mehrere Lautsprecher enthält und teilweise oben auf dem Bildschirm befestigt werden kann.

Und apropos Bildschirm: Immer mehr Anbieter von Video-Inhalten setzen auf ultra-hochauflösende 4K-Technik.

Vorteil 1: Diese kann auch mit normalen, im PC integrierten Blu-ray-Playern abgespielt werden (das Bild wird dann allerdings hochgerechnet, ist also kein «echtes» 4K, wirkt aber fast so). Vorteil 2: Es reicht eine Internetverbindung mit 25 Mbit/s, um 4K-Streams flüssig abzuspielen. Vorteil 3: Mit dem passenden Bildschirm ist es damit wesentlich augenschonender, auf typischen Computer-Entfernungen die Sendungen zu geniessen.

Vorteil 1: Diese kann auch mit normalen, im PC integrierten Blu-ray-Playern abgespielt werden (das Bild wird dann allerdings hochgerechnet, ist also kein «echtes» 4K, wirkt aber fast so).

Vorteil 2: Es reicht eine Internetverbindung mit 25 Mbit/s, um 4K-Streams flüssig abzuspielen.

Vorteil 3: Mit dem passenden Bildschirm ist es damit wesentlich augenschonender, auf typischen Computer-Entfernungen die Sendungen zu geniessen.

Woran es aber praktisch immer scheitert, ist der Bildschirm: Notebooks mit 4K-Monitor sind (aktuell noch) dünner gesät als Gletscher in der Wüste. Wohl aber gibt es externe 4K-Monitore. Und hier kommt der HDMI-Anschluss zu voller Geltung. Es braucht nämlich nur den, eine zweite Steckdose für den Strom und ein paar Klicks in den Windows-Einstellungen, um den zweiten UHD-fähigen Monitor ins Fernsehsystem zu integrieren.

Doch wer sagt denn, dass es überhaupt ein klassischer Bildschirm sein muss, über den man seine Filme und Serien geniesst? Denn immerhin ist die Technik ja mittlerweile soweit, dass es kleine, hochmobile und dabei doch relativ lichtstarke Mini-LED-Projektoren gibt, die sogenannten Pico-Beamer. Mit denen das Bild auf die nächste Leinwand oder – sehr cool beim sommerlichen Grillen – an die Hauswand zu werfen, verdoppelt nicht nur das Fernsehvergnügen, sondern sorgt auch endgültig dafür, dass der Fernseh-PC das normale Wohnzimmergerät um Längen schlägt.

Fazit

Den PC, ob nun ortsfest oder als Laptop, zur Multimediazentrale zu machen, ist alles andere als teuer oder kompliziert. Die Lösung bietet sich nicht nur als ideale Zweitverwendung von Altgeräten an, sondern kann gerade für Singles und kleine Wohnungen die perfekte Stand-alone-Lösung sein, mit der man sowohl die Ausgabe für einen «echten» Fernseher spart, als auch den Platz, den dieser ja in der Regel verbraucht.

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Author
Karl Schulz

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